Feedback als Schlüssel zu deiner erfolgreichen Wohlfühlpraxis.
Neulich im Praxiscoaching fragte mich eine Mitarbeiterin, ob sie denn auch ihrer Chefin Feedback geben dürfte. Mit großen Augen habe ich sie angeschaut und erwidert: „Na klar, warum denn nicht? Auch deine Chefin ist nur ein Mensch und freut sich über eine Rückmeldung!“
Diese Nachfrage ist Grund genug für mich, dem Feedback hier nochmal besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Als Zahnärztin und Chefin stehst du täglich vor der Herausforderung, nicht nur exzellente zahnmedizinische Versorgung zu leisten, sondern auch ein starkes und motiviertes Team zu führen. Du bist die Vertrauensperson deiner Patienten, diejenige, die Ängste nimmt und für Wohlbefinden sorgt. Doch inmitten des hektischen Praxisalltags geht oft eines verloren: der bewusste Austausch mit deinem Team, was gut läuft – und das, was verbessert werden kann. Genau hier setzt Feedback an, weil es nicht nur den Alltag erleichtert, sondern auch das Fundament für ein vertrauensvolles „Wohlfühlklima“ in deiner Praxis legt.
Warum Feedback so wichtig ist
Feedback ist mehr als nur ein beiläufiges Lob oder das obligatorische „Gut gemacht!“. Es ist ein aktives Werkzeug, das hilft, die Qualität deiner Praxis kontinuierlich zu verbessern. Durch regelmäßiges, konstruktives Feedback kannst du sicherstellen, dass dein Team motiviert bleibt und sich in seinen Fähigkeiten weiterentwickeln kann. Auch für dich selbst bietet Feedback eine wertvolle Orientierung. Es ermöglicht dir, deine Führungskompetenzen zu reflektieren und dich als Praxisinhaberin weiterzuentwickeln.
Ein gut strukturiertes Feedback schafft Klarheit und Orientierung. Es hilft deinem Team, die eigenen Stärken besser zu erkennen und einzusetzen und an Herausforderungen zu arbeiten. In einer Praxis, in der Feedback gelebt wird, entsteht eine Kultur des Vertrauens und der Offenheit, in der Fehler als Lernchancen und Erfolge als gemeinsamer Verdienst wahrgenommen werden.
Das erreichst du mit Feedback
Motivation und Engagement:
Ein Team, das regelmäßig wertschätzendes Feedback erhält, ist motivierter und engagierter. Anerkennung stärkt das Selbstvertrauen und fördert die Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln. Gerade in stressigen Zeiten kann ein „Wir haben heute perfekt Hand in Hand gearbeitet!“ Wunder wirken und die Verbindung miteinander stärken.
Verbesserung der Patientenversorgung:
Durch gezieltes Feedback können Arbeitsabläufe und Kommunikationsprozesse optimiert werden, was direkt zu einer besseren Patientenversorgung führt. Zufriedene Patienten werden zu treuen Patienten – und sie sind die beste Werbung für deine Praxis.
Zufriedene Mitarbeitende:
Durch die besseren Absprachen vermeidest du ständiges Nachfragen und sorgst so für weniger Reibungsverluste. Die Aufgaben werden schneller abgearbeitet und die Mitarbeitenden sind am Ende des Tages zufriedener.
Förderung der persönlichen Entwicklung:
Feedback ist ein starkes Instrument zur Förderung der individuellen Entwicklung. Es gibt deinem Team die Möglichkeit, die eigenen Stärken bewusster wahrzunehmen und einzusetzen und an konstruktivem Feedback zu wachsen.
Häufige Fehler beim Feedback geben und wie du sie vermeidest
Gerade beim Feedback geben lauern einige Fallstricke, die du unbedingt vermeiden solltest, damit dein Feedback richtig ankommt. Sonst führen diese Fehler bei deinen Mitarbeitenden dazu, dass es nicht als Geschenk empfunden wird, sondern eher das Gegenteil bewirkt.
Unklare oder vage Rückmeldungen:
- Problem: Feedback, das zu allgemein oder unspezifisch ist und viele „Weichmacher“ enthält, führt zu Verwirrung. Aussagen wie „Das war gut“ sind wenig hilfreich, weil sie keine konkreten Anhaltspunkte, worauf es sich bezieht, bieten.
- Lösung: Sei spezifisch! Benenne genau das Verhalten, was gut gelaufen ist oder wo Verbesserungsbedarf besteht. Ein Beispiel könnte sein: „Ich habe bemerkt, dass du heute besonders vorsichtig mit dem Patienten umgegangen bist, was ihn in seiner Angst deutlich ruhiger gemacht hat.“
Bewertendes und interpretierendes Feedback:
- Problem: Wenn die Situation nicht wertfrei geschildert wird und stattdessen interpretierend formuliert wird, kann es als Angriff wahrgenommen werden. Dies führt oft zu Abwehrreaktionen und verhindert einen konstruktiven Dialog.
- Lösung: Bleibe sachlich und objektiv. Konzentriere dich auf das beobachtbare Verhalten oder die Leistung, nicht auf deine Interpretation des Verhaltens. Formuliere deine Rückmeldung auf Basis von Beobachtungen und Fakten, nicht von Annahmen.
Feedback ohne konkreten Verhaltenswunsch:
- Problem: Kritik, die ohne hilfreiche Hinweise oder einer gewünschten Verhaltensweise kommt, kann demotivieren, Widerstand fördern und Vertrauen geht verloren. Es hinterlässt den Eindruck, dass Probleme nur aufgezeigt, aber nicht gemeinsam gelöst werden sollen.
- Lösung: Gib konstruktive Kritik immer zusammen mit konkreten Verbesserungsvorschlägen. Biete Unterstützung an, um das Problem gemeinsam zu lösen. Zum Beispiel: „Ich habe gesehen, dass es bei der Terminplanung heute einige Missverständnisse gab. Lass uns gemeinsam überlegen, wie wir das besser strukturieren können.“
Nicht auf das Gegenüber eingehen:
- Problem: Feedback, das ohne Rücksicht auf die Reaktion des Gegenübers gegeben wird, kann leicht als bevormundend oder respektlos empfunden werden.
- Lösung: Frage um die Erlaubnis Feedback geben zu dürfen. Schaffe eine offene Atmosphäre, in der Rückfragen erwünscht sind. Frage nach, wie das Feedback aufgenommen wird und ob es Unklarheiten gibt. Dadurch zeigst du, dass dir die Meinung wichtig ist.
So baust du deine Feedback-Kultur auf
Um eine vertrauensvolle Feedback-Kultur in deiner Praxis zu etablieren, ist es wichtig, regelmäßig und bewusst Feedback zu geben. Dies bedeutet, sich Zeit zu nehmen, um positive Leistungen anzuerkennen und konstruktive Kritik zu äußern. Es bedeutet auch, sich Feedback einzuholen – sowohl von deinem Team als auch von deinen Patienten.
Führe regelmäßige Feedback-Runden ein, in denen offen über Erfolge und Herausforderungen gesprochen wird. Schaffe einen Raum, in dem sich jeder sicher fühlt, und ehrlich seine Meinung äußern darf. Und vor allem: Sei bereit, selbst Feedback anzunehmen und daraus zu lernen. Die Fähigkeit, wertschätzendes und konstruktives Feedback zu geben und zu empfangen, ist eine der wichtigsten Führungsfähigkeiten einer erfolgreichen Zahnärztin.
Fazit:
Feedback ist nicht nur ein Werkzeug, um Probleme zu lösen – es ist DER Schlüssel zur Schaffung einer positiven Arbeitsumgebung, in der sich alle Beteiligten geschätzt fühlen. Es ermöglicht es deinem Team, Verantwortung zu übernehmen und sich kontinuierlich zu verbessern. Fehler werden nicht vertuscht, sondern als wertvolle Lerngelegenheiten genutzt. Gleichzeitig fördert es das Vertrauen und die Zufriedenheit aller Beteiligten, die sich ernst genommen und wohlfühlen.
Nutze die Kraft des Feedbacks, um deine Praxis auf das nächste Level zu heben – für dich, dein Team und deine Patienten. Wenn du Ideen und Begleitung bei der Entwicklung deiner Feedbackkultur wünscht, dann melde dich gerne. Gemeinsam finden wir passgenaue Lösungen für deine Praxis.
Bild: pressfoto/ freepik.com
Sie wünschen sichVeränderung?
- Sie möchten mehr Leichtigkeit im Praxisalltag erleben?